Plattdeutsche Projekte werden besser koordiniert  
     
 

Wollen die Plattdeutsche Sprache fördern (von links): Hubert Winter, Stiftungsratsvorsitzender, Linda Wilken, Projektleiterin, Hermann Bröring, Präsident der Emsländischen Landschaft und Uwe Fietzek, Erster Kreisrat.
Foto: Kersten

 
         
   
         
  GN 12.07.2016 von Andre Stephan      
         
 

Nordhorn. In der Region wird in Schul-AGs, Theatern und andernorts bereits die plattdeutsche Sprache gepflegt. Die Beteiligten verfolgen alle ein ähnliches Ziel, Absprachen gibt es aber kaum. Durch das Projekt soll sich das ändern. „Nicht jede Gruppe muss das Rad neu erfinden. Wir sollten in Zukunft lieber Ressourcen bündeln“, sagt Hermann Bröring, Präsident der Emsländischen Landschaft. Angedacht ist unter anderem die Schaffung einer Datei, in der alle Plattproater stehen. So könnten Kitas und Schulen gezielt Plattsprecher zu Vorlesestunden einladen. Zudem beginnt im September die Veranstaltungsreihe „Freeidach is Plattdach“ mit plattdeutschem Rudelsingen, Führungen im Schloss Clemenswerth und dem Plattsounds-Bandcontest. „Unser Ziel ist aber mit Sicherheit nicht, den vielen engagierten Förderern des Plattdeutschen Konkurrenz zu machen. Wir wollen die bereits bestehenden Gruppen lediglich stärker vernetzen und fördern“, betont Bröring.

„Raus aus der Verstaubtheit“

Rund die Hälfte der Projektkosten stemmt die Landschaft aus eigener Kasse. Die andere Hälfte stammt aus Fördermitteln, darunter 10.000 Euro von der Grafschafter Sparkassenstiftung. „Wir begrüßen Initiativen, die die gute örtliche Arbeit unterstützen“, sagte Stiftungsratsvorsitzender Hubert Winter bei der Scheckübergabe am Montag im Beratungszentrum an der Bahnhofsstraße.

Das Projekt läuft zwei Jahre unter der Leitung von Linda Wilken. „Während dieser Zeit werden wir verstärkt auf junge Menschen zugehen und uns in Schulen einbringen. Gerade im Emsland gibt es noch Nachholbedarf“, sagte sie. Erster Kreisrat Uwe Fietzek fügte hinzu: „Plattdeutsch ist endlich raus aus der alten Verstaubtheit. Heute sind Kinder wieder stolz, mit Oma und Opa Platt zu sprechen.“