GN 08.10.2015
 
Landschaft stellt neue Plattdeutschberaterin vor

t stellt neue Plattdeutschberaterin vor

Als Plattberaterin wurde Gabriele Plümer-Stevens (2. von rechts) begrüßt, sie übernimmt die Aufgabe von Johanna Stiepel (Mitte), rechts im Bild Landschaftspräsident Hermann Bröring.
 

Die Emsländische Landschaft und die Berufsbildenden Schulen (BBS) in Papenburg haben Gabriele Plümer-Stevens als neue Beraterin für „Regionen und ihre Sprachen im Unterricht“ begrüßt.

 

Papenburg. Als Lehrerin an der BBS und „Plattproater“ wird sie in ihrer neuen Tätigkeit die Schulen im Landkreis Emsland und in der Grafschaft Bentheim in Sachen Plattdeutsch beraten. Nach drei Jahren als Beraterin für Plattdeutsch gibt Johanna Stiepel ihre Aufgabe an Plümer-Stevens ab. Die Betriebswirtin aus Westoverledingen war viele Jahren in unterschiedlichen Unternehmen tätig, ehe sie sich entschloss, Deutsch und Wirtschaft auf Lehramt zu studieren. Selbst in ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit dem Thema Plattdeutsch. „Irgendwie hatte ich immer schon einen Bezug zur Schule und habe jetzt endlich die Leidenschaft zum Plattdeutschen miteinbringen können“, sagte Plümer-Stevens.

Momentan unterrichtet sie Plattdeutsch an der BBS im Bereich Einzelhandel. Darüber hinaus ist sie als Beraterin für alle Schulformen im Emsland und der Grafschaft Bentheim verantwortlich. „Wenn Schulen die regionale Sprache in den Unterricht einbinden wollen oder Projekte antreiben wollen, können sie sich an mich wenden“, so Plümer-Stevens.

Als Motivation für den Schritt in die Beratung nannte sie, dass das Bewusstsein für das Plattdeutsche und damit für unsere eigene Kultur mehr in der Gesellschaft verankert werden muss. „Selbst auf dem Arbeitsmarkt bietet die regionale Sprache Vorteile.“ Unsere Sprache sei genauso wichtig für die Kultur wie typische Speisen. „Die Kinder und Jugendlichen, mit denen ich arbeite, finden es mittlerweile cool, Plattdeutsch zu lernen“, so Plümer-Stevens.

Anlass für die Beratungstätigkeiten in den verschiedenen Regionen ist nach Angaben von Hermann Bröring, Präsident der Emsländischen Landschaft, ein Maßnahmenkatalog, der zu einer Veranstaltung zum Thema Plattdeutsch entstanden ist. „Mit den Maßnahmen wollen wir Plattdeutsch wieder in den Schulen und in den Alltag der Jugendlichen integrieren.“ Die Mehrsprachigkeit auch in den regionalen Sprachen, ist laut Bröring wichtig für die Zukunft.

„In vielen Berufen schafft es Nähe und Vertrauen, wenn man mit den älteren Menschen auf Plattdeutsch spricht. Die Erfahrung habe ich selbst jahrelang gemacht“, erklärte Bröring. Vor allem aber in Pflegeberufen schafften die Pfleger eine besondere Beziehung zu ihren Patienten, wenn sie durch das Plattdeutsche eine Gemeinsamkeit bildeten.

Seit 2012/2013 stellte das Kultusministerium nach Angaben von Heiko Frese von der Landesschulbehörde eine gewisse Anzahl an Stunden bereit, sodass ein Netzwerk an Schulen aufgebaut werden konnte, das für die regionale Sprache tätig ist. Frese: „Überall geht die Bereitschaft zum Sprechen der plattdeutschen Sprache zurück. Aber in dieser Region gibt es wieder großes Potenzial und viele Menschen, die Plattdeutsch sprechen können“, sagte Frese.