Grafschafter Platt für den Schulunterricht
„Dat maakt Pleseär!“
für Schulen der Grafschaft Bentheim
         
 

Vor sechs Jahren gründete sich auf Kreisebene ein Arbeitskreis, dessen Anliegen es ist, Plattdeutsch zu bewahren und zu fördern. Der Landrat Friedrich Kethorn eröffnete die erste Sitzung am 26. März 2006. Etwa 20 Ehrenamtliche beteiligen sich seitdem an verschiedenen Aufgaben.
Ziel unserer Arbeit
Die Kenntnis der plattdeutschen Sprache ist leider sehr zurückgegangen. Ich zitiere: Umfragen zeigen, wie stark die Zahl der Plattdeutsch‐Sprecher bundesweit abnimmt. „Im Jahr 2007 hatten wir 2,6 Millionen Menschen, die von sich behaupteten: ‚Ich kann gut oder sehr gut Plattdeutsch sprechen‘“, sagt Dr. Reinhard Goltz vom Institut für Niederdeutsche Sprache in Bremen. 1984 habe die Zahl noch ungefähr doppelt so hoch gelegen. „Das heißt: In einer Generation hat sich die Sprecherzahl halbiert.“ Bundesweit verstehen laut Goltz knapp acht Millionen Menschen die plattdeutsche Sprache – soweit ein Zitat aus den „Grafschafter Nachrichten“ vom 1. Oktober 2011. Die Ursachen für die rasante Abnahme Plattdeutsch sprechender Menschen liegt zum einen in der Erfahrung der Großeltern‐Generation, dass Hochdeutsch für sie mit Schulbeginn die erste Fremdsprache war und sie ihren Kindern diesen „Schock“ und die angeblich zu befürchtenden, aber in heutiger Zeit nicht mehr zutreffenden Nachteile in der Schule ersparen wollten. Deshalb sind sie auf das Hochdeutsche umgeschwenkt. Ein weiterer Grund ist die verbreitete Meinung, Plattdeutsch sei die Sprache des einfachen Mannes und daher „platt“ und „unfein“. Dabei bedeutet „Platt“deutsch laut Karl Sauvagerd nicht „Gewöhnlichliches, Plattes“, sondern weist auf sein Verbreitungsgebiet, auf das Flachland, das „platte“ Land, hin.

Wir können nicht deutlich genug betonen, dass Plattdeutsch eine eigenständige und bodenständige, humorvolle Heimatsprache ist mit bildhaftem Charakter in knapper und konkreter, oft deftiger, aber nicht verletzender Ausdrucksweise. Dass dieses unser Kulturgut nicht ganz verloren geht, sondern wieder an Akzeptanz gewinnt, dazu möchte unser Arbeitskreis auf vielfältige Weise beitragen. Vorschularbeit Uns allen war sehr schnell klar, dass wir bei den Vorschulkindern mit der Förderung des Plattdeutschen anfangen mussten, sollte unsere Arbeit erfolgreich sein. Gerade kleine Kinder profitieren ungemein von Mehrsprachigkeit, wie inzwischen wissenschaftlich belegt ist. Eine zweite Sprache bedeutet für Kinder keinesfalls eine Überforderung, sondern fördert ihre Lernfähigkeit. Frau Heidrun Schulte‐Westenberg, die von der Kreisverwaltung für die Kindertageseinrichtungen zuständig ist, lud die Erzieherinnen aller Einrichtungen ein. Daraus erwuchs ein reger Gedanken‐ und Erfahrungsaustausch
untereinander. Es wurde Material in Grafschafter Platt erstellt, das die Kitas neben ihren eigenen
Ideen einsetzen konnten.
Wörterbuch in Grafschafter Platt
Viele weitere Aktionen wurden in die Tat umgesetzt. Ich beschränke mich hier auf die Vorhaben, die mit Kindern zu tun haben. Als nächstes machten sich fünf Mitglieder des Arbeitskreises an die umfangreiche Aufgabe, ein „Wörterbuch Hochdeutsch–Plattdeutsch“ in Grafschafter Platt zu schreiben. Sie setzten damit neue Akzente, denn ein solches Wörterbuch gab es bislang noch nicht. Es erschien in einer Auflage von 3.000 Stück und enthält Vokabeln sowie einen umfangreichen grammatischen Teil. Es wurde von der Grafschafter Sparkassenstiftung, der Emsländischen Landschaft und dem Landkreis Grafschaft Bentheim gesponsert und an Schulen und Kitas kostenlos verteilt. Für 12,00 € kann es jedermann erwerben. Es findet großen Anklang. Viele Schulen setzen es gerne im Plattdeutschunterricht ein. Eine nachfolgende CD mit 20 Hörbeiträgen aus der ganzen Grafschaft, die der „Groafschupper Plattproater
Kring“ herausgab, machte das Grafschafter Platt hörbar (Auflage: 2.000 Stück, Preis: 6,00 €).
VI Unterrichtsmaterial in Grafschafter Platt Wenn das Plattdeutsch‐Lernen über die Vorschulzeit hinaus möglichst intensiv fortgeführt werden soll, benötigen die Lehrer Unterstützung durch die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien in Grafschafter Platt. So bildete sich ein neuer Arbeitskreis, der sich dieser Aufgabe annahm.
Sprachencharta
Die „Europäische Charta der Regional‐ und Minderheitssprachen“, die 1999 in Deutschland in Kraft trat, gab uns eine gute gesetzliche Grundlage für unser Vorhaben. Die Charta schreibt vor und will helfen, die Minderheitssprachen, zu denen auch das Plattdeutsche zählt, als ein bedeutendes Kulturgut zu bewahren und weiterzugeben. Sie möchte dazu beitragen, dass diese Sprache im täglichen Leben wieder als Standartsprache verwendet wird. Ein neuer Arbeitskreis bildet sich Im Januar 2010 bildete sich der neue Arbeitskreis. Dieser Kreis machte es sich zur Aufgabe, Unterrichtsmaterialien in Grafschafter Platt zu erstellen. Ihm gehören sechs Personen aus allen Teilen der Grafschaft an. Damit ist gewährleistet, dass unter Berücksichtigung der sprachlichen Eigenarten möglichst vieler Ortschaften der Nuancenreichtum des Grafschafter Platt aufgenommen wurde. Mitgearbeitet haben Anette Bardenhorst aus Gildehaus, Karl‐Heinz Elskamp aus Schüttorf, Fenna Friedrich aus Uelsen, Steven Lambers aus Laar, Fenna Monske aus Neuenhaus/Veldhausen und Gesine Ridder aus Nordhorn. Nach über zweijähriger Arbeit liegt jetzt das Ergebnis in Form eines Ordners (plus CD) vor. Wir haben aus Zweckmäßigkeitsgründen die Form eines Ordners und nicht die Buchform gewählt, weil sich die einzelnen Blätter besser kopieren lassen als Buchseiten. Wer sich lieber der neueren Technik bedienen möchte, kann auf die CD zurückgreifen. Aufbau und Inhalt des Ordners Das Unterrichtsmaterial setzt sich im Wesentlichen aus zwei Teilen zusammen:  Aus Stundenverläufen (ausgearbeitet oder grob skizziert), innerhalb der Themen A bis P  und aus sogenannten „Stoffsammlungen“ zu den verschiedensten Themen, zu finden unter den Themen A bis P sowie im zweiten Teil unter speziellen Überschriften (wie zum Beispiel „Märchen“, „Lieder“). Die Stundenverläufe orientieren sich – ähnlich wie Sachunterrichtsthemen – an der Erlebnis‐ und Erfahrungswelt der Kinder (Familie, Schule, Tiere und Pflanzen …). Die „Stoffsammlungen“ beinhalten Vorschläge für Spiele, Dominos, Würfelspiele, Zahlendiktate, Lieder, Textaufgaben, Bingospiele, Zuordnungsaufgaben, Kreuzworträtsel, Bastelanleitungen, Märchen, Fabeln, Reime und Zungenbrecher. Alle Vorschläge können natürlich separat und eigenständig in den Unterricht einfließen. Themeneinheiten von Anette Bardenhorst Die Themeneinheiten zu den Themen A bis O hat Anette Bardenhorst in der Praxis erprobt. Sie gibt dazu noch folgende Hinweise:  Mit diesen Themeneinheiten soll die plattdeutsche Sprache in mündlicher und spielerischer Form weitergegeben werden. Die auf der jeweiligen zweiten Seite angegebenen „Fragen zu den Themeneinheiten“ sowie die Lückentexte sind nicht zur schriftlichen Beantwortung gedacht, höchstens bei älteren Schülern.
 Außerdem sollte es auch immer eine Sequenz „Wiederholung“ geben.
 Es ist vorteilhaft, die Themeneinheiten A und B („Ich“, „Meine Familie“) an den Anfang des
Plattdeutschunterrichts zu stellen. Alle anderen Themen können beliebig eingesetzt werden.
 Wo es sich anbietet, sollten die Plattdeutschpaten mit einbezogen werden (siehe den Brief an
die Plattdeutschpaten). Der Vorschlag von Anette Bardenhorst, Plattdeutschpaten zu benennen, ist von großer Bedeutung. Er kann wesentlich dazu beitragen, dass das Plattdeutschsprechen außerhalb des Unterrichts fortgesetzt und vertieft wird.

VII Methodisch–didaktische Überlegungen
Plattdeutsch ist eine gesprochene, keine geschriebene Sprache. Dieser Tatsache haben wir uns verpflichtet gefühlt und unser Material danach ausgerichtet. Nicht das Schreiben, sondern die Freude (des Kindes) am Sprechen steht deshalb im Vordergrund. Plattdeutsch wird von immer weniger Leuten gesprochen. Die ältere Generation spricht noch am besten und am häufigsten Platt. Bei den Eltern der heutigen Schüler und erst recht bei den Schülern
selbst ist Plattdeutsch kaum noch gebräuchlich. Wir möchten mit unserem Unterrichtsmaterial das
Bemühen der Erzieher unterstützen, die Unkenntnis der plattdeutschen Sprache und häufig auch die Scheu der Kinder vor dem Plattdeutschsprechen abzubauen. Das gelingt am besten auf spielerische Weise. Deshalb sind schriftliche Informationen, Aufgaben und Tabellen weniger für die Kinder, sondern eher (nur) für die Hand des Lehrers gedacht. Auch haben wir viele Ideen und Anregungen zusammen getragen und erarbeitet, die die Kinder in möglichst spielerischer Form an die plattdeutsche Sprache heranführen und die durch einfache Redesituationen sprachlich zu bewältigen sind. Unser Ziel ist Sprachbegegnung, nicht Spracherwerb. Bei der heutigen Unkenntnis der plattdeutschen Sprache ist es schon als Erfolg zu werten, wenn die Neugier und das Verständnis für das Plattdeutsche geweckt werden. Wenn dann noch Freude am Sprechen hinzu kommt, ist schon viel erreicht. Dazu kann ein motivierender, handlungsorientierter Unterricht beitragen. Wir haben bei unseren Handreichungen vor allem an die Klassen 2 bis 4 gedacht.
Aber auch die Erstklässler, die ja noch nicht lesen können, sowie die Vorschulkinder in den Kindertageseinrichtungen können von unseren Vorschlägen profitieren. Aber auch älteren Kindern bieten wir Material an, allerdings in geringerem Umfang. Die Vorschläge sind unterschiedlich bzw. individuell einsetzbar, je nach Situation und Zusammensetzung der Gruppe (kleine/ große Gruppe; jahrgangsübergreifende oder jahrgangsgebundene Klassen). Auch weisen die Inhalte verschiedene Schwierigkeitsgrade auf. Ohnehin sehen wir unsere Materialien
nur als Bausteine an, derer sich die Lehrer beliebig bedienen können. Informationen und Benutzungshinweise  Das Unterrichtsmaterial wurde von verschiedenen Mitarbeitern unseres Arbeitskreises erstellt. Aus der Fußzeile ist immer zu ersehen, in welchem Platt geschrieben wurde.  In der Niedergrafschaft wird noch wesentlich mehr Plattdeutsch gesprochen als in der Obergrafschaft. Wir denken, dass sich das in etwa proportional in den Beiträgen widerspiegelt.
 In der Schreibweise des Plattdeutschen richten wir uns nach den Regeln unseres Wörterbuches. Wir haben versucht, die feinen Unterschiede des Plattdeutschen zwischen einzelnen Orten in Ausdruck, Aussprache und Schreibweise möglichst genau wiederzugeben. Dabei sind wir manchmal Kompromisse eingegangen.  Wichtige Textbeiträge haben wir in Obergrafschafter und Niedergrafschafter Plattdeutsch übertragen. Oftmals reicht es aber, nur einige Wörter auszutauschen. Dazu ein Beispiel: Niedergrafschafter Platt: Gildehauser Platt:
Een, twee, dree, veär, fief, sess, söben, Een, twäi, dräi, veär, fief, sess, süöme, ounse Katt heff Junge kregen : use Katt heff Junge kregen: Een' is witt, un een' is swatt, Een' is witt, un een' is schwatt, un een' sött ut as Noabers Katt'. un een' sött ut as Noabers Katt'. In dem Text sind nur fünf Wörter zu ändern.
VIII
Die Mitglieder des Arbeitskreises sind gerne bereit, bei Unsicherheiten bezüglich der lattdeutschen
Aussprache oder Schreibweise Hilfestellung zu geben.  Alle Arbeitsmaterialien dürfen kopiert werden.  Wir haben uns um eine vollständige Quellenangabe bemüht. Bei Beiträgen ohne Quellenangabe sind wir nicht fündig geworden oder es ist Allgemeingut.
Ein herzliches Dankeschön geht an…  die Schulräte Frau Pophanken und Herrn Tiemann, die unser Anliegen mit Engagement in die Lehrerschaft getragen haben.  alle Lehrkräfte, die sich zum Teil schon seit Jahrzehnten mit viel Kraft für den Plattdeutschunterricht einsetzen oder die sich erst neuerdings engagiert in den Plattdeutschunterricht einbringen.  alle, die uns durch konkrete Ratschläge, Anregungen, Unterlagen und Bücherhinweise geholfen haben.
 Leni Hesselink aus Uelsen, deren entzückende Zeichnungen so manche Seite zu einer Augenweide machen.  alle Verlage, deren Bücher oder Texte wir in Grafschafter Platt übertragen durften. Leider gaben uns nicht alle angefragten Verlage und Autoren hierzu eine Genehmigung.
 die Grafschafter Sparkassenstiftung, die Emsländische Landschaft sowie den Landkreis Grafschaft Bentheim, die die finanzielle Absicherung unseres Projektes übernahmen.
 den Herausgeber, den Groafschupper Plattproater Kring, unter dem Vorsitz von Albert Rötterink.
 die Mitglieder des Arbeitskreises „Plattdeutsch bewahren und fördern“ für alles Mitdenken
und insbesondere den Leiter Hubert Titz, der immer ein offenes Ohr für unsere Wünsche und
Vorstellungen hatte.  Marion Winter, Mitarbeiterin in der Kulturabteilung des Landkreises, die unkompliziert, kompetent und freundlich unsere vielen Änderungswünsche bearbeitete und unsere Vorgaben druckreif gestaltete. Die Arbeit an unserem vielseitigen Werk hat uns als Redaktionsteam viel Freude gemacht und wir hoffen und wünschen, dass sie zum Erhalt unserer schönen Grafschafter plattdeutschen Sprache beitragen wird.

 
 
     
         
     
         
         
     
         
     
         
     
         
         
     
         
 
     
         
     
         
     
         
     
 

Oawergawe van de Platt-Mappe föar de Scholen an’n 3. Juli 2012

döar Albert Rötterink, Vöarsitter van’n Groafschupper Plattproater Kring

Lewe Landroat Friedrich Kethorn, lewe Schoolroat en Mäisters, lewe Plattproater en Löö van de Platt-AG.

Fenna Friedrich heff Uw nett dat Wark vöarstäilt.
Nou is et  kloar. Hier is de Mappe. Doar sitt alles in.

Denn Groafschupper Plattproater Kring heff weär geärne, net as all bij dat Wöardebook ock, dat Druutgewen van dit Wark owernömmen en is heel bliede, dat dat soa tostaunde kummen is. ’N groten Daunk nochmoal an disse sess Löö, de ’nen Bült Wark doarmet hadd hebbt. Besünners nömen will ick hier nochmoal Fenna Friedrich, de met de „Schriftleitung“ dat meeste Wark hadd heff. Denn Daunk geet ock an Leni Hesselink ut Uelsen, de mooije Biller doarto tekent heff.
Net soa geet denn Daunk an de Groafschupper Spoarkassenstiftung, de Emsländische Landschup föar de Landkreise Emsland en de Groafschup Bäinthem en an ounsen äigenen Landkreis sölws föar dat Unner-de-Arme- Griepen  met Gäild. Anners was ut dat heele Wark nicks wönnen. Nich tolest will ick denn Fackdeenst Kultur bij ounsen Landkreis daunken, Hubert Titz en Marion Winter, föar dat heele Wark drümto, föar’t Schriewen in’n PC en dat et ’n fessuunlik Utseen kregen heff.

Denn Groafschupper Plattproater Kring wäinscht sick, dat disse met Platt gefüllte Mappe föar de Mäisters ’ne grote Hölpe wesen kann en van eär ’ne Masse bruukt wödd, üm dat Groafschupper Platt an de Kinner wietertogewen.

Nou will ick de eärsten druckfrischen Exemplar owergewen. Doar ick ginne  vöartrekken will, owergewe ick de eärsten Exemplare stellvertretend föar alle annern an ounsen Landroat Friedrich Kethorn, enan denn Schoolroat..

Alle annern könnt sick later ’n Exemplar metnemmen. De interessierten Scholen könnt sick ock wal twee metnemmen, eene föar denn Plattdütschbeupdragten en eene Mappe  föar dee Person, dee doarmet warkt. 

De Ordner hebb wij föar later in’t heele Kreisgebiet deponiert. In Uelsen bij Fenna Friedrich, in Schüttrup bij Karl-,Heinz Elskamp,  in’t Loar bij Steven Lambers, in Gillhuus bij Gertrud Stegemerten en Anette Bardenhorst, in Notthoarn bij Gerda Rieger, in Nijnhuus bij Gerhard Olthuis en in Emmelkamp bij Albert Rötterink

 
 
     
         
     
         
     
         
         
     
         

GN Grafschafter Nachrichten 6.7.2012

sh Nordhorn. Was eine sechsköpfige Gruppe engagierter Grafschafter in 29 mehrstündigen Treffen sorgfältig zusammengestellt hatte, wurde am Dienstagnachmittag im Kreishaus offiziell vorgestellt: Ein schwerer Ordner, der auf 320 Seiten umfassendes Material für den Plattdeutsch-Unterricht an Schulen im Kreisgebiet bereithält. Die Federführung dieser Kleingruppe, die sich aus dem „Arbeitskreis Plattdeutsch“ heraus gebildet hat, hatte Fenna Friedrich aus Uelsen. Um die Unterschiede im Nieder- und Obergrafschafter Platt berücksichtigen zu können, hatte sich die Gruppe aus Mitgliedern aus dem gesamten Landkreis zusammengesetzt. Auf jedem Arbeitsblatt ist deshalb auch vermerkt, wer der Autor ist und ob es sich um Gildehauser, Schüttorfer, Nordhorner, Uelser, Veldhauser oder Laarer Platt handelt.

Unterteilt in rund 25 Themeneinheiten, werden im Ordner Bereiche wie Schule, Familie, Tiere und Jahreszeiten angesprochen. Dazu gibt es Märchen, Gedichte, Spiele und vieles mehr.

Dass auch Kinder Platt sprechen, demonstrierte eine Gruppe Gildehauser Schüler. Unter Anleitung von Anette Bardenhorst führten sie einen Sketch auf. Regierungsschuldirektor Udo Tiemann betonte: „Für Kinder ist es bedeutsam, eine Sprache aus der Region zu lernen.“

Abschließend überreichte Albert Rötterink, Vorsitzender des „Groafschupper Plattproater Kring“ als herausgebendem Verein, jeweils einen der Materialordner an Landrat Friedrich Kethorn, Udo Tiemann sowie die sechs Autoren. Für alle interessierten Schulen und Kindertageseinrichtungen stehen die Ordner kostenlos zur Verfügung. Die Grafschafter Sparkassenstiftung, die Emsländische Landschaft und der Landkreis Grafschaft Bentheim hatten jeweils 7500 Euro beigesteuert und somit die Herausgabe ermöglicht.

         
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